Einführung in die stationäre Tourenplanung und PeBem
Die stationäre Tourenplanung bietet für Leitungskräfte in Pflegeheimen eine Möglichkeit, die pflegerische Versorgung klarer zu organisieren und die Herausforderungen, die mit dem neuen Personalbemessungsverfahrens (PeBem) einhergehen, zu bewältigen. PeBem wurde eingeführt, um den Personalbedarf in der stationären Altenpflege bedarfsgerechter zu ermitteln. Doch die Umsetzung in der Praxis wirft viele Fragen auf. Gerade in der Altenpflege, wo die Anforderungen an Pflegefachpersonen zwar stetig steigen, andererseits die Menge des verfügbaren Pflegefachpersonals jedoch weiter absinkt, könnte die stationäre Tourenplanung dabei helfen, Abläufe zu verbessern. Aber wie gut funktioniert das wirklich? Und wo liegen die Stolpersteine?
Das Konzept der stationären Tourenplanung
Die Idee der stationären Tourenplanung klingt zunächst bestechend einfach: Durch klare Strukturen sollen die Wegezeiten innerhalb der Einrichtung minimiert und die Pflege der Bewohner effizient organisiert werden. In der Theorie verspricht dieser Ansatz gleich mehrere Vorteile: Die Pflegequalität könnte spürbar verbessert und gleichzeitig die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden verringert werden. Ein Ansatz, der nicht nur die tägliche Arbeit erleichtern soll, sondern auch Raum für die langfristige Organisationsentwicklung bietet. Schließlich zwingt die Planung dazu, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen und gezielt zu optimieren.
Doch wie so oft klaffen Theorie und Praxis auseinander. Was auf dem Papier nach einer sinnvollen Lösung klingt, stößt in der Realität häufig auf Herausforderungen.
Herausforderungen bei der Umsetzung in der Praxis
In der Praxis ist die Umsetzung oft schwieriger als gedacht. Schon der Einstieg erfordert eine umfangreiche Analyse der bestehenden Abläufe und Kompetenzen und eine ständige Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen. Das kann schnell überfordernd sein, besonders in Einrichtungen, die ohnehin mit Personalmangel zu kämpfen haben. Hinzu kommt, dass starre Tourenpläne oft wenig Spielraum lassen. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, nur noch „nach Plan“ zu arbeiten, entspricht das nicht dem eigenen Berufsethos und kann die Motivation beeinträchtigen. Auch für die Bewohner birgt das Konzept Risiken. Wenn die Abläufe zu mechanisch werden, geht der zwischenmenschliche Aspekt der Pflege verloren. Hier gilt es, den richtigen Balanceakt zu finden: Strukturen, die zwar Effizienz schaffen, jedoch die Wünsche, Bedürfnisse und Bedarfe der Bewohner in den Mittelpunkt stellen und weiterhin Pflegefachpersonen die Pflegeprozesssteuerung ermöglichen.
Der Balanceakt zwischen Struktur und individueller Pflege
Uns selbst gefällt der Begriff „stationäre Tourenplanung“ nicht. Wir halten diesen eigentlich nicht für zeitgemäß, erinnert er doch an die alte Funktionspflege, ein Pflegesystem, das in der modernen Altenpflege obsolet ist. Es geht heute doch um mehr: um eine Versorgung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Vielleicht wären Begriffe wie „Prozessorganisation“ oder „Pflegekoordination“ passender. Aber am Ende ist die Bezeichnung gar nicht so relevant. Was zählt, ist, dass die Arbeitsabläufe in der Pflege neu gedacht und sinnvoll gestaltet werden.
PeBem: Chancen und Risiken für die Pflegequalität
Das neue Personalbemessungsverfahren PeBem bringt dabei eine weitere Herausforderung mit sich. Es soll mehr Transparenz schaffen und den Personalbedarf klarer definieren. Aber Kritiker bemängeln, dass PeBem oft die qualitativen Aspekte der Pflege aus dem Blick verliert. Wer nur auf Zahlen setzt, riskiert, dass die individuellen Bedürfnisse von Bewohnern und Mitarbeitenden zu kurz kommen. Umso wichtiger ist es, dass Leitungskräfte genau analysieren: Was brauchen unsere Bewohner wirklich? Und wie können wir unsere Teams so unterstützen, dass sie gute Arbeit leisten können?
Erfolgreiche Beispiele für die Umsetzung zum Konzept „Stationäre Tourenplanung“
Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass die stationäre Tourenplanung funktionieren kann – wenn man es richtig angeht. Wichtig ist, die Rollen aller Mitarbeitenden von Anfang an zu klären. Nur so kann eine Basis entstehen, die Veränderung ermöglicht.
Unsere Unterstützung bei der Umsetzung
Wir wissen, wie komplex dieser Weg sein kann. Darum bieten wir gezielte Beratung und Begleitung an, um Pflegeheime bei der Umsetzung zu unterstützen. Gemeinsam analysieren wir die bestehenden Strukturen, entwickeln ein individuelles Vorgehen und begleiten Sie durch den gesamten Prozess. Unser Ziel ist es, nicht nur den Anforderungen von PeBem gerecht zu werden, sondern auch Ihre individuelle Situation zu berücksichtigen. Am Ende geht es darum, die Pflege so zu gestalten, dass sie für Bewohner und Mitarbeitende gleichermaßen passt. Hierfür bieten wir ein Komplettpaket an, bei dem wir Sie über einen Zeitraum von einem Jahr bei der Auswahl und Implementierung einer neuen Arbeits- und Ablauforganisation unterstützen:
Fazit: Die richtige Stationäre Tourenplanung für eine bedarfsgerechte Versorgung
Die stationäre Tourenplanung, wenn richtig umgesetzt, bietet einen wichtigen Schritt in Richtung einer strukturierten und gleichzeitig bedarfsgerechten Versorgung. Durch eine sinnvolle Organisation der Abläufe können sowohl die Bedürfnisse der Bewohner als auch die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte in Einklang gebracht werden.